Schnalzen, bis es kracht

Stoffener Trachtenverein „D’Fuchsbergler“ erfolgreich bei Goaßl-Schnalzer-Meisterschaft

Von Michael Gum

Weilheim/Stoffen

Bei der von den Peitinger Goaßl-Schnalzern veranstalteten 17. Bayerischen Meisterschaft im Gruppenschnalzen verteidigten die Goaßl-Schnalzer aus Traunwalchen den Meistertitel. In der großen Oberlandhalle in Weilheim waren 31 Gruppen von Goaßl-Schnalzern aus ganz Bayern angetreten, darunter zum ersten Mal auch die Goaßl-Schnalzer aus Stoffen vom Trachtenverein „D’Fuchsbergler“.

In der voll besetzten Oberlandhalle in Weilheim, die meist dem Viehhandel- und verkauf dient, herrschte beste Stimmung. Die Kleidung der Besucher war überwiegend die Tracht. Max Wagner, Vorstand der Peitinger Goaßl-Schnalzer, bedankte sich bei Landrat Luitpold Braun, Weilheim-Schongau, für die Übernahme der Schirmherrschaft. Der Landrat meinte zur Begrüßung, die Goaßl-Schnalzer seien ein fester Bestandteil der ländlichen Kultur und nicht mehr wegzudenken. Moderator Gerd Schiller rief die Gruppe aus Agatharied zum „Probeschnalzen“ auf, damit sich die Wertungsrichter einen Richtwert schaffen könnten. Schon bei dieser Probedemonstration wurde bei einigen Goaßlern das Gesicht lang.

Zur Bewertung stellte jede der 31 Gruppen je einen Bewerter, der bei seiner Gruppe natürlich nicht werten durfte. Insgesamt waren bei jeder Vorführung 28 Werter im Einsatz, die jeweils acht Punkte für den Gesamteindruck mit Haltung und Auftreten, und die Musikalität mit Übereinstimmung, Rhythmus und Geschwindigkeit zu bewerten hatten, drittes Bewertungskriterium war der Schwierigkeitsgrad der Schläge und Schlagfolgen, Ausdauer, Reinheit des Triangels, Lautstärke und Gleichmäßigkeit sowie die Einhaltung des Zeitrahmens. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Moderator sagte die nächste Gruppe an und forderte die übernächste auf, sich fertig zu machen. Jede Vorführung wurde vom fachkundigen Publikum mit reichlich Zwischenapplaus und Beifall belohnt.

Wunderschöne Trachten

Die Goaßl-Schnalzer in wunderschönen Trachten aus ganz Bayern schnalzten, was die Goaßl hergab. Für empfindliche Ohren gab es Ohrenstöpsel bei der Anmeldung. Immer wieder war nach der Vorstellung ein freudiger Jodler zum Spannungsabbau zu hören.

Vielen Zuschauern in der ersten Reihe war nicht ganz wohl, wenn die schnellen Schläge ganz nahe am Ohr explodierten. Aber es ging ohne Blessuren ab. Mit der Startnummer 13 waren die Stoffener Goaßler dran. Schon vorher hatte Anton Auer gemeint, ein Mittelplatz wäre recht. Aber das erste Mal vor so einer Kulisse, da waren Nervosität und Aufregung gewaltig. Doch es ging alles gut, die Zuschauer bejubelten die Newcomer. Nachdem alle Gruppen ihre „Kür“ geschnalzt hatten, wurde die Wartezeit mit einem gemeinsamen Schuhplattler überbrückt. Hier konnten auch die Stoffener Trachtler ihr Talent zeigen. Bei der Preisverleihung stieg die Spannung.

Jede Gruppe erhielt einen Wurstkorb und vom Schirmherren die Hutabzeichen der Meisterschaft. Die Stoffener Goaßl-Schnalzer schafften einen beachtlichen 27. Platz mit über 400 Punkten. Den Titel verteidigten die Traunwalchener Goaßl-Schnalzer mit 648 Punkten, nur knapp vor Ohlstadt (642,5) und Au bei Bad Aibling (626). „Dabei sein ist alles und es war ein tolles Erlebnis für uns“, erklärte ein keineswegs frustrierter Georg Weißenbach, „man muss die Leistung der anderen neidlos anerkennen.“

Quelle: Landsberger Tagblatt, 27. Mai 2006, Seite 33

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