Wertungsplatteln der Jugend
Stoffen/Lengenfeld (ge).
„Kann ich noch schnell auf’s Klo gehen?“ fragte eine kleine Trachtlerin aus Steingaden ihren Jugendleiter aufgeregt. Doch der musste sie vertrösten, denn schon kam über den Lautsprecher der Mehrzweckhalle in Lengenfeld die Aufforderung für das Tanzpaar, auf die Bühne zu treten. 228 Einzelteilnehmer und 22 Gruppen wagten sich beim Jugendwertungsplatteln des Lechgau-Trachtenverbandes vor die Preisrichter und wohl alle hatten dabei mit dem Lampenfieber zu kämpfen.
Konzentration gefordert
Geplattelt und gedreht wurde bereits ab neun Uhr morgens parallel auf zwei Bühnen. Der gastgebende Trachtenverein „Fuchsbergler“ Stoffen hatte in der Schulaula eine Bühne für die Altersklasse bis 13 Jahre vorbereitet und in der benachbarten Mehrzweckhalle traten die 14- bis 17-Jährigen vor die Preisrichter. Höchste Konzentration während des ganzen Tages war dabei nicht nur von den Wertungsrichtern Florian Schamper, Willi Echter, Max Geisenberger, Thomas Bauer, Walter Eglhofer, Markus Wölfle, Franz Sieber und Martin Schweiger gefordert, auch die drei Musikanten Erwin Haug, Georg und Silvia Kölbl vollbrachten bei rund 150 gespielten Plattlermelodien Höchstleistungen.
Im Laufe des Nachmittages fanden sich auch viele Eltern und Zuschauer in der Mehrzweckhalle ein, die gespannt die Gruppendarbietungen ihres jeweiligen Vereins verfolgten. Derweil kamen die Frauen des Trachtenvereins Stoffen mit dem Kaffeekochen gar nicht mehr nach, so großer Andrang herrschte am Buffet mit selbst gebackenem Kuchen. Der Dank des Gauvorstandes Florian Echtler galt vor der Preisverteilung den gastgebenden Trachtlern aus Stoffen, die nicht nur für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung sorgten, sondern auch rund 250 Sachpreise zur Verfügung stellten. Den jeweils ersten drei Einzelsiegern sowie den Siegergruppen beider Altersklassen stellte Gauvorplattler Franz Multerer in Aussicht, beim überregionalen Platteln um den bayerischen Löwen mitwirken zu dürfen. Diese Sieben-Gaue-Meisterschaft findet im Juli 2006 in Dießen statt.
Gejubelt wurde bei der Preisverteilung bis zum letzten Platz, denn wer sich trotz Lampenfieber ganz allein mit seinem Tanzpartner auf die Bühne einer voll besetzten Mehrzweckhalle stellt, der darf auch bei einer hinteren Platzierung stolz auf sich sein.
Quelle: Landsberger Tagblatt, 25. Oktober 2005, Seite 27