3000 Besucher säumten gestern beim Umzug zum Lechgau-Trachtenfest Stoffens Straßen
Von Rosi Geiger
Stoffen. „Werd´s sehn, des werd scho“, meinte Landrat Walter Eichner, als er gestern Nachmittag zur Festzugsaufstellung marschierte und einige Sonnenstrahlen durchblinzeln sah. Beim 82. Lechgau-Trachtenfest in Stoffen fungierte Eichner erstmals als Schirmherr und kam als notorischer Optimist ohne Schirm zum Festzug. Auf dem farbenprächtigen Weg durch die Festgemeinde Stoffen wurde der Landrat aber dann genauso wie alle 3000 Festzugsteilnehmer von einem kurzen Regenschauer heimgesucht, von dem sich die Trachtler ihre gute Stimmung an diesem Festtag aber nicht verderben ließen.
Das 82. Lechgau-Trachtenfest begann bereits am Morgen mit einem feierlichen Gottesdienst, der wegen des Wetters im Festzelt abgehalten wurde. 40 Fahnenabordnungen umkränzten den Altar, als die Vereinsfahne der Fuchsbergler Stoffen nach einer umfangreichen Restaurierung ihre zweite Weihe erfuhr.
„Zu einem Gaufest müsste man heute eher Event oder Highlight sagen“, stellte der Festprediger Diakon Hans Steinhilber fest und forderte die Trachtler auf, sich mit Zivilcourage für die Wahrung der bayerischen Tradition einzusetzen. Während der Mittagszeit war das Festzelt bereits überfüllt von bunten Trachten, Fahnen und Musikern. Der ständige Wechsel zwischen Sonnenschein und Regengüssen ließ die Stoffener Trachtler so manches Stoßgebet gen Himmel schicken.
Als Vorstand Anton Auer um 13 Uhr zur Aufstellung aufrief, hellte es gerade mal wieder auf. Pünktlich um 13.30 Uhr setzte sich die Festkapelle Westendorf als Zugspitze in Bewegung und ihr folgte ein langer Zug mit über 40 Trachtenvereinen und 25 Musikkapellen aus der weiten Umgebung. Rund 3000 Zuschauer säumten die Straßen von Stoffen und spendeten für die seidenen Trachtengewänder, die ledernen Hosen oder auch für die hübschen Trägerinnen und feschen Träger kräftig Beifall. Da die Ortschaft Stoffen fast zu klein ist, um alle Trachtler in Bewegung zu setzen, verlief der Zug bis zum Ortseingang von Ummendorf und in einem langen Gegenzug wieder zurück zum Festzelt.
Nur ein kurzer Schauer
Während die ersten Vereine noch trocken ins Festzelt kamen, verregnete es die hinteren Gruppen bei einem kurzen Schauer. Die Gäste auf der Ehrentribüne mit einigen politischen Vertretern und fünf Gauvorständen aus umliegenden Trachtenverbänden harrten bis zum Ende aus.
Als die riesige Demonstration für bayerische Tradition und Lebensart nach fast eineinhalb Stunden ihr Ende fand, war es wieder sonnig und so meinte der Landrat, „da sind wir noch mit einem blauen Auge davon gekommen“.
Quelle: Landsberger Tagblatt, 12. Juli 2004, Seite 24